Hallo Herr Bräutigam! Erst einmal herzlich willkommen auch in diesem Forum.
Wie läufts denn selbst so - mit der
kostenpflichtigen Beratung? Mich würde mal interessieren, was SIE so die Stunde nehmen. Ich meine, leben müssen Sie ja auch von irgendwas, oder
Aber aufrichtigen Dank für den Hinweis auf meine "veralteten" Zinsen auf der Homepage. Nehme ich gern auf und muss das dann gleich mal korrigieren. Leider in letzter Zeit zuviel Arbeit - Angebote schreiben, dem Einen oder Anderen die Möglichkeiten der KfW und Landesmittel erläutern, auch vor Gefahren einer Überschuldung warnen und so weiter - ja und das bis zu 30 Kunden wöchentlich, meist abends - und kostenfrei natürlich. Und wenn dann (von vielleicht 20 möglichen Finanzierungen)
ein Antragsteller dabei ist, bei dem man mal
keine "Bauchschmerzen" wegen der Finanzierung haben muss, dann freue ich mich natürlich über einen Zuverdienst in Form einer Provision von der Bank
Übrigens, diese Provisionen, Herr Bräutigam und mögliche andere Interessenten, sind - zumindest in dem Bereich, wo ich agiere - immer gleich. Somit gibt es für unsereins
keinen Grund, dem Kunden
nicht die für ihn passende Bank mit den
günstigsten Konditionen zu empfehlen. Und da sind auch KfW-Teildarlehen dabei - sorry, das ich hier nicht ganz Ihrer Vorstellung vom geldgierigen Darlehensberater entsprechen kann - tut mit echt leid.
Manchmal sind allerdings die Konditionen der Banken, die KfW durchleiten eben in Summe über alles
nicht besser als die der Banken, die KfW nicht dabei haben wollen. Was unter dem Strich steht, zählt doch, oder?.
Ach übrigens: ICH
muss mich nicht von der Immobilienfinanzierung ernähren.
...oder auf den Abschluss von Geldanlage- oder Tilgungsaussetzungsprodukten lauern (soll man ja auch überdurchschnittlich gut daran verdienen können...)
Bei allem Respekt, die Sinnhaftigkeit der BAUFILLIGENZ
(R)
zu beurteilen, würde ich schon mal den
Bankprofis überlassen - ich finde die Idee gut, manch Kunde auch, nicht jeder muss es nehmen. Ist übrigens nicht von mir, sondern von GMAC-RFC.
Auch ich stehe auf dem Standpunkt, dass ein
Darlehensnehmer mit 8% Belastung (Zins + Tilgung) immer gut beraten ist. Aber es soll außerhalb des Märchenwaldes auch Kunden geben, die vielleicht gar keine andere Chance haben, weil vielleicht bereits etliche Jahre mit einem alten Kredit mit 1% Tilgung verbandelt und nun eine Ablöse brauchen (auch wieder mit 1%, denn mehr haben die nicht) sonst nimmt man denen das Haus
gleich heute weg - ist das gedanklich nachvollziehbar ? Und da hat jeder Kunde andere Prioritäten. Natürlich muss man diese
Minitilger warnen vor evtl. Gefahren...
Was die
Nebenkosten und Lebenshaltungskosten angeht:
Da haben Banken tatsächlich unterschiedliche Ansichten bei der Bewertung. Einige sind vermutlich auch dabei, die "den Weg frei" machen, für "Eigentum statt Miete" werben und ähnliche Sprüche drauf haben.
Was unseren Pool jedenfalls betrifft, werden natürlich zu den Lebenshaltungskosten auch 2-3 €/m² Nebenkosten addiert, werden sämtliche anderen Ausgaben (KV, Versicherungen u.a.) berücksichtigt. Und
nur, wenn genügend über bleibt für die Darlehensbelastung, gibt es "grünes Licht" für eine Finanzierung.
Wir alle wissen, dass es auch schwarze Schafe - gerade auf dem Finanzierungssektor - gibt. Das gibt uns aber nicht das Recht, aus Jux und Tollerei über alle möglichen anderen Leute herzufallen, deren Person wir weder kennen noch deren Arbeit
überhaupt beurteilen können!
Es mag ja sein, das da bestimmte Charaktere unseres Gesellschaftssystems bereits so verdorben sind, dass außer Dollarzeichen in den Augen nichts mehr glänzt. Das kann man aber doch nicht pauschalisieren.
Auch wenn´s schwer fällt, sollte man - bis das Gegenteil bewiesen ist - immer erst mal an das Gute im Menschen glauben.
...allerdings nicht blind alles glauben, sondern auf Wahrheitsgehalt prüfen.
Letzteres gilt im Sinne dieses Forums gerade auch dann, wenn es um Geld geht, viel Geld. Was wäre dann wohl ratsamer, als vergleichen...
Fazit:
Nicht nur vom eigenen Haus
träumen auch
richtig rechnen und mögliche Unwägbarkeiten bedenken. Keine Schnellschüsse, keine Entscheidungen nur "aus dem Bauch heraus".
Egal wie der Spruch des Beraters (und da schließe ich mich ein) auch lautet, nicht nur blind vertrauen. Jeder potentielle Darlehensnehmer sollte besser dreimal überlegen, bevor er eine zwar banktechnisch machbare, aber familienbudgetseitig wacklige Finanzierung unterschreibt.
Wir können nur bestmöglich beraten. Die endgültige Entscheidung liegt jedoch in den Händen, respektive Köpfen der Kunden. Da hat neben dem gutgemeinten Rat des Beraters sicher jeder Kunde andere Gründe...manchmal auch wider jede Vernunft.
Sorry, sorry - war ein Roman, ich weiss. Werde das auch sicher kaum wiederholen.
mfg. H.B.